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Psychische Ressourcen erkennen und gezielt fördern: Wie Sie Ihre inneren Stärken aktivieren können

Allgemeine Erklärung von Ressourcen in der Psychotherapie

Ressourcendefinition nach H. Petzold, 1997: Ressourcen sind Kraftquellen, aus denen man alles schöpfen kann, was man zur Gestaltung eines zufriedenstellenden, guten Lebens braucht, was man braucht, um Probleme zu lösen oder mit Schwierigkeiten zurecht zu kommen. Jeder Mensch braucht etwas anderes, und jede Situation, jede Herausforderung und Lebensphase braucht andere Ressourcen.

Es wird zwischen internen Ressourcen (persönliche Eigenschaften, Einstellungen, Werte, Glauben, Fähigkeiten, Kompetenzen, Interessen, Resilienz, Kreativität, emotionale Intelligenz aber auch Aussehen, Ausstrahlung) sowie externen Ressourcen (soziale Unterstützung, Freunde, Partner, Eltern, Kollegen, Umgebung, Umfeld) unterschieden.

 

Die Bedeutung der Ressourcenförderung: Warum sie so wichtig ist und wie sie erfolgreich gelingen kann

Aus den vielfältigen Interventionsansätzen kann die Annahme abgeleitet werden, dass jede Person – auch mit sozialen oder psychischen Problemen oder gar Störungen - über individuelle Ressourcen zur Bewältigung verfügt. Jedoch sind die Ressourcen oftmals gar nicht bewusst oder durch aktuelle Ereignisse, Krisen, Belastungen verschüttet oder nur schwer zugänglich.

Ziel ressourcenorientierter Interventionsansätzen ist es daher, individuelle Ressourcen zu erkennen, zu stärken und wo erforderlich, aufzubauen.

In Anlehnung an die Ressourcenförderung nach Kaluza, einem renommierten deutschen Psychologen und Psychotherapeuten, verfolgt das Gesundheitszentrum Carpe Diem in Linz & Schwechat das Ziel, die inneren und äußeren Ressourcen der Klienten zu aktivieren und nachhaltig zu stärken.

In vielen therapeutischen Ansätzen wird die Förderung von Ressourcen als wesentlicher Bestandteil des Heilungsprozesses angesehen, da sie den Klienten dabei unterstützt, ihre eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen, um ihre psychischen und emotionalen Herausforderungen besser zu bewältigen.

Die  ressourcenorientierte Herangehensweise steht hier im Fokus, die darauf abzielt, die inneren und äußeren Stärken eines Menschen zu fördern. Kaluza ging davon aus, dass die Entwicklung von inneren Ressourcen und die Erweiterung des Handlungsspielraums ein zentraler Bestandteil der Heilung und der psychischen Stabilisierung sind.

Kaluza setzte mit seiner Theorie einen klaren Fokus auf die positiven Aspekte des Menschen, was ihn von anderen therapeutischen Ansätzen unterscheidet, die häufig defizitorientiert arbeiten. In der Ressourcenförderung nach Kaluza wird der Klient als aktiv und handlungsfähig betrachtet, der in der Lage ist, eigene Lösungen zu finden und zu entwickeln. Dabei wird die individuelle Lebensgeschichte und das spezifische Umfeld des Klienten berücksichtigt.

In der Ressourcenförderung werden konkret folgende vier Aspekte genauer betrachtet:

Selbstfürsorge, Soziales Netzwerk & soziale Unterstützung, Selbstwirksamkeit und Sinnorientierung. Die Förderung der Selbstfürsorge erfolgt durch einen liebvollen, wertschätzenden, achtsamen und mitfühlenden Umgang mit sich selbst, der sich auf das Wahrnehmen und Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse bezieht. Es geht hierbei vor allem um das WAHRNEHMEN und ERNSTNEHMEN eigener Erholungsbedürfnisse; sich etwas Gutes tun, sich etwas gönnen, regelmäßig für Entspannung sorgen und Genuss im Alltag.

Die Selbstfürsorge ist eine sehr wichtige gesundheitliche Ressource, um sich selbst vor langfristigen Folgen chronischer Belastungen und vor dem Ausbrennen zu schützen!

Soziales Netzwerk und soziale Unterstützung behandelt das Thema der sozialen Integration.
Zahlreiche Studien haben herausgefunden, dass die soziale Integration und die soziale Unterstützung die seelische und körperliche Gesundheit positiv beeinflussen (Röhrle, 1994). Die biologische Grundlage bildet das Hormon Oxytocin, was nachweislich stressreduzierende Effekte mit sich bringt.

Eine Metaanalyse (80 Studien mit 60 000 Personen, Schwarzer & Leppin, 1989) zeigt, dass die Unterstützungszufriedenheit die höchsten Zusammenhänge mit Gesundheits- und Krankheitsvariablen aufweist.

Es geht hierbei ganz klar darum, vorhandene, positive soziale Unterstützungen WAHRZUNEHMEN, für sich selbst zu akzeptieren, aktiv zu gestalten und ggf. auszubauen.

Unter Selbstwirksamkeit (self-efficacy beliefs) versteht die kognitive Psychologie die Überzeugung einer Person, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Geprägt wurde der Begriff vom amerikanischen Psychologen Albert Bandura. Diese oben genannten Überzeugungen haben mit unseren Kognitionen (Denkmustern) und Einstellungen zu tun. Ziel ist es die Ressource der Selbstwirksamkeit auszubauen, indem eigene Stärken mit bisherigen Erfolgen korreliert werden, unterstützende Selbstaussagen formuliert werden („Mutmacher“) und adaptiver und funktionaler Optimismus gefördert wird.

Die Sinnorientierung umfasst positive Erlebnisse seelisch-körperlicher Art, die vorwiegend in zwischenmenschlichen Beziehungen, bei der Verfolgung von kreativen musikalischen oder sportlichen Interessen sowie bei Aufenthalten in der Natur entstehen. „Sinn kann nicht gegeben, sondern muss gefunden werden.“ (Frankl, 1977) Im Konzept des „Willens zum Sinn“ (Frankl, 1981, 1994) ist die zentrale personale Ressource jedes Einzelnen auch in existentiell bedrohten Lebenssituationen einen Sinn abzuringen.

 

Fazit

Die ressourcenorientierte Herangehensweise nach Kaluza stellt eine wesentliche Erweiterung traditioneller psychotherapeutischer Modelle dar. Sie geht davon aus, dass Menschen nicht nur durch das Aufarbeiten von Defiziten und Problemen heilen, sondern auch durch das Entdecken und Aktivieren ihrer eigenen Ressourcen. Dieser Ansatz fördert das Selbstbewusstsein, die Resilienz und das Gefühl der Selbstwirksamkeit und trägt so zu einer nachhaltigeren psychischen Stabilität bei.

Gerne können Sie sich an das Gesundheitszentrum Carpe Diem in Linz & Schwechat wenden, wenn Sie Interesse haben, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen oder eine Psychotherapie bzw. ein Coaching in dieser Richtung in Anspruch nehmen möchten. Neben den individuellen Sitzungen bieten wir auch regelmäßig Gruppentherapien zu diesem Thema an. 

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.carpediem-linz.at, telefonisch unter +43 670 350 76 88 oder per E-Mail an praxis@carpediem-linz.at.

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